Doris und ich haben ja eine Woche bevor wir abgereist sind ein Paket mit Wintersachen (20 kg) an die Adresse von Elena's Mutter geschickt, weil wir sonst soviel Übergepäck gehabt hätten. Es hieß damals es kann 4 Tage bis zu einem Monat dauern, bis das Paket ankommt. Nach schaurigen Geschichten, dass die Post so unzuverlässig sei und sowieso nur jedes zweite Packstück ankommen würde, wurde uns schon ganz anders. 3 Wochen waren bereits vergangen und noch immer nichts. In Moskau wird es auch langsam kälter und wir keine Wintersachen da. (Da habi ma am Montag gleich a neue Jacke kaufen müssn. *g*)
Am Montag Abend haben wir dann erfahren, dass das Paket angekommen war. Die Freude war sehr groß, aber noch war ja das Paket nicht bei uns, sondern bei Elena's Mutter zu Hause. Diese ist noch in Österreich, aber ihr Mann Sergeij daheim. Daher haben wir ihn gestern angerufen und gefragt, wann wir die Sachen abholen können. Es war gar nicht so einfach mit dem Telefonieren - mangelnde Sprachkompetenz unsererseits und das Skype hat a bissal gerauscht - obwohl er sich sehr bemüht hat langsam zu sprechen. Schließlich schafften wir es aber doch, zu klären, dass er uns um 18:00 von der jeweiligen Metro-Station abholt.
Er war sehr freundlich und brachte uns in ihre Wohnung, im 12. Stock eines relativ neuen Wohnblocks. Dort hat er uns einen Kaffee angeboten und uns herumgeführt: wir haben festgestellt, dass die Russen wirklich sehr gastfreundlich sind (sein können) und alles zeigen, was sie haben. Er hat uns in jedes, noch so kleine, Zimmer reingelassen und sogar die Schranktüren geöffnet, um uns zu zeigen was darin ist. Die Wohnung hat uns wirklich sehr gut gefallen.
Das mit dem Small-Talk war leider ziemlich schwierig und sehr mühsam. Obwohl er eigentlich langsam und deutlich gesprochen hat, konnten wir - aufgrund mangelnden Wortschatzes - vieles nicht (sofort) verstehen.
Wir haben dann dort das, ohnehin schon aufgerissene, Paket aufgeschnitten und die Sachen in mehrere Taschen gepackt. Sergeij hat uns dabei geholfen unsere Sachen bis ins Heim zu bringen - er war wirklich sehr hilfsbereit.
Außerdem hat er uns eingeladen, wieder zu kommen und das werden wir auch bestimmt machen, aber wahrscheinlich erst, wenn wir besser kommunizieren können. :)

Am Montag sind wir planmäßig - überraschenderweise ohne Probleme - in Moskau angekommen.
Es ist wirklich alles anders hier: riiiesig, lange Wartezeiten, viele Stempel, ...
Teilweise ist man auch ein bisschen schockiert, aber nicht unbedingt negativ.
Bis jetzt gibt es eigentlich nichts, das wir nicht ertragen könnten.
Wir erleben jeden Tag etwas Neues und doch haben wir uns schon gut eingelebt.
Unser Russisch wird langsam aber sicher besser.
Heute war die erste Informationsveranstaltung in der Uni und unser Russisch-Einstufungstest. Wir sind in einem Intermediate-Course in kleinen Gruppen gelandet - da wird sicher einiges weitergehn! :)